Nach Jahren des Kampfes sind die Befürworter der Biodiversität endlich zufrieden. Von nun an können Landwirte (sofern sie über eine Bio-Zertifizierung verfügen) Saatgut aus ihrer eigenen Produktion ganz legal verkaufen. Bisher durfte nur das Saatgut legal vermarktet werden, das im offiziellen Katalog aufgeführt war. Auffällig ist, dass das meiste Saatgut, welches in diesem Katalog verzeichnet ist, von großen multinationalen Unternehmen stammt. Das führt zu einer Standardisierung der Obst- und Gemüsesorten sowie zu einer Standardisierung der Ernährung und stellt einen Verlust an biologischer Vielfalt dar. Diesbezüglich sind auch die Statistiken der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Unions) besorgniserregend, da sie zeigen, dass drei Viertel unseres Nahrungsangebots von nur zwölf Pflanzen- und fünf Tierarten stammt.
Auch wenn jetzt überall in den Medien verkündet wird, dass das “Saatgut endlich frei ist!”, so stimmt auch das nur zum Teil, da diese Liberalisierung erst 2021 eintritt und sich auf diejenigen Landwirte beschränkt, die bio-zertifiziert sind. Tatsache bleibt, dass diese Entscheidung ein Schritt in die richtige Richtung bedeutet, den wir sehr begrüßen. Wir unterstützen all diejenigen, die jegliche Formen der Aneignung von Leben bekämpfen. Wie alle Arten des Lebens zur Erde gehören, so gehören auch wir der Erde und nicht umgekehrt.